Brandschutz ist für Unternehmen ein wichtiges Thema, erfuhren die Mitglieder des Wirtschaftsforums Süd bei der CM Heim in Wildberg von Geschäftsführer Mark Heim (rechts) und Sicherheitsingenieur Pascal Neugebauer. Siegfried Katz (links), Vorstandssprecher des Unternehmervereins, hatte als Dank für Gastfreundschaft und die vielen Informationen Vitamine mitgebracht.
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Calw / Freudenstadt / Böblingen / Pforzheim (k-w). Die Gefahr lauert praktisch überall, ob zu Hause oder im Betrieb. Und doch können Unternehmen viel dazu beitragen, dass ein Brand keinen größeren Schäden anrichtet. Das erfuhren die Mitglieder des Wirtschaftsforums Süd in Wildberg-Effringen.
Dort saßen den wissbegierigen Unternehmern und Führungskräften aus dem Nordschwarzwald, die in großer Zahl zur Firma C. M. Heim GmbH gekommen waren, zwei ausgewiesene Experten in Sachen Brandschutz gegenüber. Der geschäftsführende Gesellschafter Mark Heim, machte deutlich, wie wirkungsvoll professioneller Brandschutz sein kann. Sicherheitsingenieur Pascal Neugebauer, der die mobilen Brandmeldeanlagen in dem Wildberger Produktionsbetrieb plant, steuerte zudem viel Erfahrung aus seinen Einsätzen als aktiver Feuerwehrmann bei. Außerdem erläuterte er den Mitgliedern des Unternehmervereins, auf welche Gefahrenquellen sie achten sollten und welche Vorschriften in gewerblichen Betrieben gelten.
1973 als Hersteller von Elektronik-Feingeräten gegründet, bilden die mobilen Brandmeldeanlagen seit Ende der 1980er Jahre den Hauptumsatz des Familienbetriebes. Die Geräte aus Effringen sind in erster Line da im Einsatz, wo Schweiß-, Flex- oder Isolierungsarbeiten erledigt werden und die stationären Brandmeldeanlagen ausgeschaltet werden mussten oder noch gar nicht installiert sind. Vor allem auf Baustellen bieten sie ein Höchstmaß an Sicherheit, wie Mark Heim berichtete, dazu gehört auch der Schiffsbau. Das größte Kreuzfahrtschiff, in dem eine Brandmeldeanlage von Heim genutzt wird, misst über 300 Meter Länge. Sie sorgt für optimalen Schutz von 600 Arbeitern an Bord. Branchen wie die Automobil-, Pharma-, Chemie- oder Lebensmittelindustrie setzen mobile Brandmeldeanlagen aus Wildberg ebenso ein, wie Handwerker und Bauherren in historischen Gebäuden, Flughäfen, Schulen oder Bahnhöfen.
Pascal Neugebauer machte deutlich, dass Brandschutz schon bei der Planung eines Neubaus eine große Rolle spielt. Denn das Baurecht sieht Mindestanforderungen an den Brandschutz vor. Dafür gibt es unterschiedliche Anlagentypen, wie zum Beispiel Brandmelde-, Sprinkler- oder Hochdrucklöschanlagen. Deren Aufgaben übernehmen im Anfangsstadium bis zum Bezug meistens mobile Brandmeldeanlagen. Nicht zu unterschätzen seien die Kosten eines Betriebsausfalls durch Feuer.
Die Gefahrenquellen seien vielfältig, angefangen bei der Elektrik und dem Einsatz feuergefährlicher Stoffe bis hin zu heißen Oberflächen, Gas- oder Batterieeinsätzen. Beim Ausbruch eines Feuers spiele neben der technischen Komponente „der Faktor Mensch“ eine erhebliche Rolle, stellte Neugebauer klar. Deshalb sei es so wichtig, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer wieder für den Brandschutz zu sensibilisieren. Der Arbeitsplatz sollte aufgeräumt verlassen werden, lebensrettend könnten Kenntnisse über Flucht- und Rettungswege sein. In größeren Unternehmen zeichne ein Brandschutzbeauftragter für die Sicherheit verantwortlich. Die Lebenserfahrung lehre: „Ein Brand kann überall und jederzeit entstehen!“ Deshalb gelte auch hier die Devise: „Vorbeugen lohnt sich!“
Mark Heim, der beim Deutschen Institut für Normung an einer DIN-Norm für Brandmeldeanlagen mitarbeitet, betonte, dass die Ingenieure und Techniker stets vor neuen Herausforderungen stehen: „Angesichts immer neuer Anforderungen an die Sicherheit, sind permanent neue Ideen gefragt.“
Abdruck honorarfrei – 3.406 Anschläge
Die Hilfe zur Selbsthilfe ist das zentrale Hauptanliegen des Wirtschaftsforums Süd, dessen Mitglieder aus den Landkreisen Freudenstadt, Calw, Pforzheim, Böblingen und dem Enzkreis stammen. Der Unternehmerverein wurde vor über 30 Jahren im Nordschwarzwald gegründet, um Persönlichkeiten aus der Wirtschaft zusammenzuführen. Das Wirtschaftsforum Süd fördert den Gedankenaustausch zwischen den Generationen. Seine Vortragsabende und Seminare geben vielen Geschäftsinhabern und Führungskräften aus der Wirtschaft Impulse für das eigene Unternehmen. Städtereisen und Besuche in Mitgliedsbetrieben sind optimale Foren für lebendigen Austausch und Dialog.