Freuten sich über eine gut besuchte und gelungene Unternehmerveranstaltung:
MEVA-Chef Florian Dingler, IHK-Geschäftsstellenleiter Carl Christian Hirsch und der Sprecher des Wirtschaftsforums Süd, Siegfried Katz (von rechts).
Foto: Markus Schindele
Haiterbach / Nordschwarzwald. Spannende Einblicke in die internationalen Aktivitäten des Unternehmens MEVA gab der geschäftsführende Gesellschafter Florian Dingler über 40 Führungskräften aus dem Nordschwarzwald in Haiterbach. Auch Bürgermeister Andreas Hölzlberger war der Einladung des Unternehmernetzwerks „Wirtschaftsforum Süd“ und der IHK gefolgt.
MEVA beschäftigt an 40 Standorten weltweit 500 Mitarbeiter und ist auf allen fünf Kontinenten vertreten. Dabei sind die Produkte des Komplettanbieters vom Garten- und Landschaftsbau bis zu absoluten Großprojekten im Einsatz.
Mit dem Vortragsthema „MEVA vor Ort – Abenteuer Joint Venture in Dubai“ ging Dingler besonders auf die Unternehmensaktivitäten auf der arabischen Halbinsel ein. Das 1970 von Vater Gerhard Dingler gegründete Unternehmen ging 2006 mit dem durch eine indische Familie geführten Unternehmen KHK in Dubai ein Joint Venture ein. Auslöser für diese Kooperation war der Auftrag zur Belieferung der Baustelle des höchsten Gebäudes der Welt – dem Burj Khalifa – mit Schalungs-Systemen für die Herstellung der Decken. Diesen Auftrag hatte MEVA bereits 2005 erfolgreich für sich gewinnen können.
KHK stellte die Infrastruktur bereit, weil sie bestens mit den lokalen Gegebenheiten vertraut ist. 2010 wurde der „Burj Khalifa“ mit 828 Metern in Dubai eingeweiht, da ging das Joint Venture bereits ins fünfte Jahr nach Firmengründung.
Bereits während des Baus des „Burj Khalifa“ galt es in Zeiten der Weltwirtschaftskrise unterschiedliche Herausforderungen zu meistern. Die Wirtschaftskrise hatte Dubai besonders hart getroffen. Das bereits etablierte Joint Venture von MEVA und KHK konnte sich dennoch in der Region behaupten – nicht zuletzt dank eines weiteren Großauftrags in 2009: den Bau des Mushrif Trinkwasserreservoirs.
Die Jahre 2010 bis 2014 waren die schwierigsten: Lange und intensive Diskussionen über die künftige Ausrichtung und Führung stellten die Geduld der Haiterbacher auf die Probe und offenbarten auch kulturelle Unterschiede: „Wir Deutschen sind da viel direkter. Da habe ich Geduld und Beharrlichkeit, aber auch Diplomatie lernen müssen“, so Florian Dingler. 2014 wurde schließlich ein neuer Geschäftsführer für das Joint Venture bestellt und mittlerweile arbeiten vor Ort 53 Mitarbeiter, die sich auch den aktuellen Projekten wie den Al Naboodah Twin Towers und dem Museum of the Future widmen.
Dingler gab den Zuhörern ausreichend Gelegenheit, Fragen zu stellen: von den restriktiven Eigentumsrechten in Dubai, über die Pläne, in der arabischen Region expandieren zu wollen, bis hin zu kulturellen Herausforderungen. Seine bisherigen Erfahrungen in Dubai: „Zeit ist eine relative Maßeinheit; kulturelle Konflikte und Enttäuschungen gehören dazu; mit der teilweise geringen Nachvollziehbarkeit von Gesetzen und Regularien muss man sich abfinden; das extreme Klima fordert jeden körperlich; die stark ausgeprägten Hierarchien vor Ort und die wichtigsten Werte Religion und Geld – also Status und Macht – geben den Takt vor“. Aber, so der MEVA-Chef schmunzelnd, „Ausblick und Stimmung in Dubai sind immer positiv!“
„Florian Dingler zeigte sich als Kenner der arabischen Region und beeindruckte mit seiner Leidenschaft und Entschlossenheit“, so Siegfried Katz, Sprecher des Wirtschaftsforums Süd, der dem Unternehmer für den exklusiven Einblick in die Unternehmensabläufe dankte.
Bei der Führung durch das Unternehmen gab Dingler den Gästen einen detaillierten Einblick in Produktion und Logistik. „Die unternehmerische Leistung der Familie ist ein Aushängeschild unserer Region“, sagte der Nagolder IHK-Geschäftsstellenleiter Carl Christian Hirsch, der auch das soziale Engagement und die vorbildliche Ausbildung bei MEVA hervorhob.
Abdruck honorarfrei – 3.715 Anschläge
Die Hilfe zur Selbsthilfe ist das zentrale Hauptanliegen des Wirtschaftsforums Süd, dessen Mitglieder aus den Landkreisen Freudenstadt, Calw, Pforzheim, Böblingen und dem Enzkreis stammen. Der Unternehmerverein wurde vor über 30 Jahren im Nordschwarzwald gegründet, um Persönlichkeiten aus der Wirtschaft zusammenzuführen. Das Wirtschaftsforum Süd fördert den Gedankenaustausch zwischen den Generationen. Seine Vortragsabende und Seminare geben vielen Geschäftsinhabern und Führungskräften aus der Wirtschaft Impulse für das eigene Unternehmen. Städtereisen und Besuche in Mitgliedsbetrieben sind optimale Foren für lebendigen Austausch und Dialog.