Der Bau von doppelwandigen Salzbädern für die Automobil- und Luftfahrindustrie ist ein Spezialgebiet der Stahlbauer von SCHORISCH Magis. Im brandenburgischen Karstädt entstand eine solche „Badewanne“ mit 97 Tonnen Gesamtgewicht.
Foto: k-w
Karstädt (k-w). Salzbäder gehören zum Produktionsalltag in der Automobilindustrie, wenn es um die Vergütung von Bauteilen aus Aluminium geht. Ein besonders stattliches Exemplar dieser Gattung mit 97 Tonnen Gesamtgewicht haben die Stahlbauer von SCHORISCH Magis an einen Zulieferer in der Luftfahrtindustrie geliefert.
In diese mit Flüssigsalz gefüllten, doppelwandigen Spezialbehälter werden die Bleche getaucht, um sie thermisch zu behandeln. In diesem Fall reicht die Länge von 20 Meter sogar, um große Bauteile für die Herstellung von Flugzeugtragflächen zu vergüten. Gefüllt werden kann die überdimensionale „Badewanne“ mit 230 Tonnen flüssigem Salz, das in einem Industrieofen für den Vergütungsprozess auf 500 Grad Celsius erhitzt wird.
Aluminium wird für den Straßen- und Luftverkehr vor allem als Beitrag zur Gewichtseinsparung verbaut. Vergütet wird der Werkstoff, um ihm eine hohe Festigkeit zu verleihen.
Die Spezialwanne aus Karstädt besteht aus einem Außenbehälter aus unlegiertem Stahl sowie dem kleineren Tiegel aus Edelstahl im Inneren, der bei Produktionsbeginn mit Salz befüllt wird. Der Tiegel wurde aufwändig isoliert, denn er soll die sehr hohe Wärme zuverlässig halten und nicht unnötig an die Umwelt abgeben. Die Herstellung geschah größtenteils in sorgfältiger Handarbeit, denn immerhin muss die Wanne dem Druck von 230 Tonnen flüssigem Salz standhalten.
Mit Hilfe von Kränen haben die Stahlbauer die beiden Einzelteile ineinander gesetzt und auf einen Tieflader verladen. Der Transport bis zum Bestimmungsort erfolgte schließlich auf dem Land- und auf dem Wasserweg.
„Der Bau dieses Spezialbehälters“, sagt Detlef Möhr, „war sogar für uns eine Herausforderung.“ Denn im Vergleich zu den Salzbädern, die für die Automobilindustrie in Karstädt gefertigt werden, sei die Herstellung dieser Wanne schon sehr aufwändig gewesen. Der Geschäftsführer von SCHORISCH Magis: „Der Großauftrag beweist uns einmal mehr, welch hohe Fertigungskompetenz und welches Image sich unser Team im Stahl- und Anlagenbau in den letzten Jahren erarbeitet hat. Darauf sind wir besonders stolz.“ Für derartige Großaufträge stehen den Stahlbauern in Karstädt 5000 Quadratmeter Fertigungsfläche zur Verfügung.
Die Brandenburger sind jedoch nicht nur im Bau von Industrieöfen deutschlandweit eine gefragte Adresse; sie liefern auch die dazu notwendigen Bestückungseinheiten. Darüber hinaus produzieren sie komplexe Baugruppen sowie weitere Anlagen für unterschiedliche Branchen. Ein zusätzliches Spezialgebiet des 80-köpfigen Teams aus Ingenieuren, Stahlbauern und Schweißern ist die bundesweite Ausstattung von Wasserstraßen mit Bauteilen aus Aluminium, Edel- und Schwarzstahl.
Weitere Infos im Internet:www.schorisch-gruppe.de.
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