Ein Lebenstraum wird für Mandy Tappe (links) mit dem Start ihres Wirtschaftsstudiums am BBZ in Wittenberge wahr. Den Weg dazu hat ihr Kirsten Schönharting, Geschäftsführerin von SCHORISCH Magis in Karstädt, geebnet.
Foto: SCHORISCH Gruppe
Karstädt (k-w). Wenn am 1. Oktober erstmals 13 Frauen und Männer direkt in der Prignitz in ihr duales Bachelor-Studium starten, gehört dazu auch die 39-jährige Mandy Tappe. Die gelernte Bürokauffrau erfüllt sich damit, unterstützt von ihrem Arbeitgeber, einen Lebenstraum.
Seit über zehn Jahren fühlt sich Mandy Tappe, die nach dem Realschulabschluss eine Ausbildung in einem Aufohaus absolvierte, beruflich schon den Stahlbauern von SCHORISCH Magis in Karstädt verbunden. War sie eingangs im Einkauf tätig, zeichnet sie heute für das Controlling des Unternehmens verantwortlich. Als sie einmal eher beiläufig erwähnte, dass sie in ihrem Leben gerne noch studiert hätte, machte ihr Geschäftsführerin Kirsten Schönharting ein verlockendes Angebot, das ihren beruflichen Horizont wesentlich erweitern dürfte.
Die Unternehmerin wusste, dass ab Herbst dieses Jahres die neue Kooperation zwischen dem Berufsbildungszentrum Prignitz (BBZ) und der Fachhochschule Südwestfalen starten wird, die vor allem jungen Leuten in der Prignitz die Chance geben soll, in Wittenberge wohnortnah zu studieren. Das erste duale Wirtschaftsstudium mit Bachelor-Abschluss ist deshalb ein Angebot an beide Seiten: Die Unternehmen können sich auf diese Weise ihren eigenen Führungsnachwuchs ausbilden und junge Leute, die laut einer Umfrage des BBZ zu einem großen Teil durchaus gerne ihrer Heimat treu bleiben möchten, haben jetzt die Aussicht auf einen Studienplatz ganz in der Nähe „Ich kenne viele junge Menschen, die die Prignitz für ein Studium verlassen haben und nie zurückgekehrt sind“, sagt BBZ-Geschäftsführerin Nicole Goerke nicht ohne Sorge, „die fehlen natürlich hinten und vorne in unseren Betrieben.“
Auch für Mandy Tappe eine ideale Ausgangsbasis. Denn ein Studium irgendwo auswärts wäre für die zweifache Mutter, die in Teilzeit arbeitet, nie denkbar gewesen. „So kann ich mich während des Semesters ganz aufs Lernen konzentrieren und in der restlichen Zeit meine Arbeit im Betrieb erledigen“, sagt die 39-jährige, hinter deren Entscheidung auch die Familie steht. „Selbst mein 15-jähriger Sohn hat mich ermutigt, diesen Schritt zu gehen“, erzählt Mandy Tappe stolz.
Neun Semester hat die 39-jährige nun vor sich, wobei das letzte dem Schreiben ihrer Bachelorarbeit im Betrieb gewidmet sein wird. Was ihr besonders an dieser Studienform gefällt, sind Inhalt und Organisation. Nach jedem Semester finden gleich die Prüfungen zum Unterrichtsstoff statt. „Das macht den Kopf wieder frei für neue Aufgaben.“
„Für uns war das schon eine große Hausnummer“, gibt Nicole Goerke unumwunden zu, „doch war es auch immer unser Wunsch, in und für die Region international anerkannte Studiengänge anzubieten.“ Um allerdings das Fachhochschulstudium am BBZ auf Dauer zu einer festen Größe zu machen und weitere Studiengänge folgen zu lassen, „brauchen wir die Unterstützung von Unternehmerinnen und Unternehmern wie Kirsten Schönharting. Sie hat frischen Wind in unsere Region gebracht, ist bestens vernetzt und handelt vorausschauend.“
Denn der Studienstandort stehe und falle mit der Nachfrage durch die Firmen. Ist die vorhanden, wären bald schon weitere Studiengänge wie Maschinenbau, Elektrotechnik, Wirtschaftsingenieurwesen oder Wirtschaftsinformatik denkbar. Nicole Goerke jedenfalls ist da zuversichtlich: „Man kann die Welt im Zeitalter der Digitalisierung auch von der Prignitz aus erobern. Eine gute Basis mit innovativen Unternehmen haben wir ja schon.“
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Der Stahlwasserbau gehört wie der Stahl- und Anlagenbau zu den Kerngeschäften von SCHORISCH Magis im brandenburgischen Karstädt. Spezialitäten des Traditionsunternehmens sind die Sanierung historischer Stahlkonstruktionen wie Brücken oder Wehre sowie die Antriebstechnik.
Neue Technologien und innovative Fertigungsverfahren bis hin zur Digitalisierung kompletter Arbeitsprozesse im Stahlbau prägen heute die Ingenieurskunst und das Handwerk, gepaart mit modernster Schweißtechnik. Aufträge in Konstruktion und Engineering sowie als Generalunternehmer führt das 100-köpfige Team aus Ingenieuren, Stahlbauern und Schweißern bis an die norddeutschen Küsten, in den süddeutschen Raum, aber auch ins angrenzende Ausland.
Auf einer Fertigungsfläche von 6.000 Quadratmeter können selbst größere Projekte mit hohem Platzbedarf im SCHORISCH Kompetenzzentrum Stahlbau problemlos gestemmt werden.
Geschäftsführer der SCHORISCH Magis GmbH sind Kirsten Schönharting und Detlef Möhr.
Weitere Infos im Internet unter:www.schorisch-stahlbau.de.