Die FlexSorter von MartinSystems ist flexibel einsetzbar und kommissioniert Bauteile sortenrein in Sekunden.
Foto: MartinSystems
Nagold (k-w). Sortenreines Kommissionieren von Schüttgut wird mit dem neuen FlexSorter von MartinSystems im Handumdrehen erledigt. Die modular aufgebaute RoboCube-Zelle MFS242377 findet Bauteile in Sekunden und stellt sie für die Verarbeitung lagerichtig zur Verfügung.
Dieser neue Bestücker ist ein Beispiel dafür, wie die automatisierte Fertigung von morgen aussehen wird. Er beruht auf jahrelanger Erfahrung im Bau von Automationszellen, denn er kann flexibel in Fertigungsstraßen jeglicher Art integriert werden, um zum Beispiel auf die Umstellung eines laufenden Produktionsprozesses zu reagieren. Dazu wird die Zelle einfach mit einem Hubwagen angehoben und an eine andere Stelle bewegt.
In erster Linie kommt die Arbeitszelle überall da zum Einsatz, wo klassische, mechanische Zuführlösungen ungeeignet sind oder häufige Produktwechsel anstehen. Dabei wird sie universell und branchenunabhängig genutzt. Besonders gefragt ist sie bereits in der Automobil- und Elektronikindustrie sowie der Medizintechnik.
Der FlexSorter, der jeden Fördertopf ersetzt, ist neu unter den Eigenentwicklungen von MartinSystems. Er versagt auch da nicht seinen Dienst, wo stoßempfindliche oder sich leicht verhakende Teile zugeführt werden müssen. Dazu dreht und schüttelt der Rütteltisch die Teile, um sie für die Materialzuführung wieder zu entzerren. Ein Mehrwert des FlexSorter ist auch, dass man mit ihm unterschiedliche Teilegeometrien zuführen kann. Das macht ihn vor allem für Anwendungen mit verschiedenen Bauteilen interessant.
Die Automationszelle sortiert bis zu 15 Teile pro Minute. Automatisch werden Lage und Ausrichtung erkannt. Sollten sie auf Anhieb nicht zugeordnet werden können, werden sie über die Rüttelbewegung wieder ausgeschleust. Danach können sie dem Zuführprozess erneut zur Verfügung gestellt werden.
Der Scara-Roboter vom Typ Omron XG600 nimmt die Teile mit seinem 600 Millimeter langen Greifarm anschließend lagerichtig auf und legt sie zur Weiterverarbeitung in Paletten ab. Die Höhe der Teile, des Robotergreifers und der Paletten sind perfekt aufeinander abgestimmt, um Fahrwege einzusparen und Zykluszeiten zu optimieren. Dennoch sind sowohl der Robotertyp als auch der Greifer bei der Ausstattung der Arbeitszelle frei wählbar. Zusatzfunktionen wie Umgreif- und Ablassstation oder ein Greiferbahnhof sind ebenfalls lieferbar.
Dank modernster Bildverarbeitung, die über dem Abholbereich angeordnet wurde, ist die Einrichtung des neuen Bestückers ohne große Programmierkenntnisse simpel zu handhaben. Über ein ergonomisch angeordnetes 7-Zoll-Touchpanel muss der Werker nur die Konturen der Bauteilgeometrie im Wizard visuell einlernen. Wird eine neue Teilevariante eingepflegt, errechnet ein ausgereiftes Steuerungskonzept ihre Ablageposition in den jeweiligen Kunststofftrays selbst. Dazu muss lediglich die Anzahl der Reihen und Spalten auf der Palette eingegeben werden. Ist die Teilegeometrie bereits hinterlegt, wird einfach nur die geänderte Variante angewählt.
Der Wizard gibt automatisch die entsprechende Position des Roboters vor, der die Teile entnimmt, sortenrein ausrichtet und in den Trays lageorientiert bereitstellt. Das geschieht übrigens geräuscharm und teileschonend. Standardisiert ist der komplette Materialfluss. Leere Paletten werden über ein Transportband der Zelle zugeführt und volle Paletten verlassen sie auf diese Weise wieder.
Der Schaltschrank befindet sich im Zellenuntergestell. Dadurch ist eine gute Zugänglichkeit der Anlage von allen Seiten gegeben, was vor allem für Wartungsarbeiten von Vorteil ist. In die Siemenssteuerung S7 Smile sind sowohl die Teilebereitstellung als auch Bildverarbeitung und Robotik integriert. Der FlexSorter ist nicht nur in seiner Standardfarbe, sondern auch in den Hausfarben des Kunden lieferbar. Damit kein Fremdlicht die Bildverarbeitung stört, sind die Zellenscheiben abgedunkelt. Die neue Automationszelle benötigt gerade einmal 1,3 Quadratmeter Stellfläche und hat eine Höhe von 2,10 Meter.
Weitere Infos:www.MartinSystems.eu.
Abdruck honorarfrei – 4.038 Anschläge
Wer Standardzellen von MartinSystems in Aktion erleben möchte, kann das am besten vom 16. bis 21. September auf der EMO Hannover 2019 tun. Das Nagolder Maschinenbau-Unternehmen präsentiert seine Anlagen am Stand C72 in Halle 9.