Die Serienfertigung von Batterien für Elektrofahrzeuge unterstützt MartinMechanic durch die Entwicklung eines neuen, robotergestützten Arbeitszentrums für einen deutschen Hersteller.
Bild: MartinMechanic
Nagold (k-w). MartinMechanic konnte seine Kompetenz im Wachstumsmarkt Elektromobilität weiter ausbauen. Der Nagolder Sondermaschinenbauer hat ein mit modernster Robotertechnik ausgestattetes Arbeitszentrum bei einem deutschen Hersteller in Betrieb genommen, das die Serienfertigung von Batterien für Elektrofahrzeuge unterstützt.
Auf einer Grundfläche von 40 Quadratmeter sorgen vier Fanuc-Roboter für eine reibungslose und hochpräzise Produktion. Denn die Bauteile der Batterien, die in der Automationszelle MMB211536 verarbeitet werden, verfügen über Toleranzen im Fünf-Hundertstel-Millimeterbereich. Für die hohe Positionsgenauigkeit sorgen zwei Fanuc-Roboter vom Typ LRMate 200iD, ein absolut vermessener Fanuc-Roboter M20iA und ein Fanuc-Roboter SR-6iA.
Die zehn Meter lange und vier Meter breite Arbeitszelle besteht aus zwei Anlagenteilen. Im ersten Anlagenteil werden die Bauteile zugeführt und ausgerichtet. Hierfür werden die Bauteile in Gitterboxen zu je 1.500 Stück angeliefert, die der Werker in die Anlage schiebt. Ein 3D Area Sensor oberhalb der Gitterbox erkennt die Teile, die mit der offenen Seite nach unten liegen. Ein Sechs-Achs-Roboter vom Typ Fanuc M20iA entnimmt der Box im Bin-Picking-Verfahren zielgerichtet jeweils nur ein Teil und legt es auf dem Pufferband ab. Ein weiterer Fanuc Roboter vom Typ LRMate 200iD mit integriertem Kamerasystem holt das Bauteil anschließend von dem Pufferband lagerichtig ab und übergibt es an den zweiten Anlagenteil. Im zweiten Anlagenteil werden die Bauteile anschließend montiert, bevor die einzelnen Arbeitsschritte im Nachgang kontrolliert werden.
In der Elektromobilität ist die Batterie eine der wichtigsten Bestandteile der neuen Antriebstechnik. Um unabhängiger von weltweiten Lieferketten zu werden, aber auch, um höhere Stückzahlen zu erreichen, drängen deutsche Automobilunternehmen ihre Zulieferer vermehrt zu einer “regionalen Liefersicherheit“ und damit zu einer Fertigungsautomation auf der Basis leistungsstarker Roboter, wodurch deutlich kürzere Lieferzeiten entstehen. Aus Sicht der Automobilhersteller drängt die Zeit für die Produktion von Elektrofahrzeugen, nachdem zum Beispiel in Norwegen ab 2025 keine Neufahrzeuge mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen werden und auf den Balearen im selben Jahr die Zulassung von neuen Dieselfahrzeugen verboten sein wird.
Die roboterunterstützte Automatisierung des Fertigungsprozesses von Batterien in Deutschland macht die Hersteller wettbewerbsunabhängiger von den asiatischen Märkten und sorgt auch für deutlich kürzere Produktionszeiten. Deshalb war die zeitliche Vorgabe für die Realisierung eines solchen Arbeitszentrums sehr eng gefasst. MartinMechanic arbeitete mit Hochdruck an der Neuentwicklung und brauchte dafür gerade einmal acht Monate. Wobei dem Auftraggeber des neuen Arbeitszentrums die enorme Erfahrung des Sondermaschinenbauers in der Entwicklung vergleichbarer Automatisierungsanlagen zugutekam.
Denn der Bau von Anlagen zur Herstellung von Elektromotoren ist für MartinMechanic kein Neuland. Das Unternehmen hat bereits eine große Anzahl Arbeitszellen entwickelt, mit denen zum Beispiel Statoren montiert, Rotorgehäuse vergossen und weitere Komponenten für die Herstellung von Elektromotoren gefertigt werden, darunter auch elektromechanische Bauteile.
“Wir haben die Anlage so aufgebaut, damit sie sukzessiv erweitert werden kann“, sagt Geschäftsführer Claus Martin, „dadurch ist unser Kunde auch für künftige Produktmodifikationen bestmöglich aufgestellt. Es freut uns natürlich, dass wir mit dieser neuen Automationszelle unseren Beitrag zur Fertigung eines Premium-Akkus für moderne Fahrzeuge und damit auch zur Sicherstellung einer starken Lieferkette leisten durften.”
Weitere Infos:www.MartinMechanic.com.
3.840 Anschläge – Abdruck honorarfrei
MartinMechanic ist ein von Friedrich Martin gegründetes mittelständisches Unternehmen, das seit über 50 Jahren Standard- und Sonderanlagen plant und baut. Heute wird der Familienbetrieb in Nagold erfolgreich von seinen Söhnen Claus und Frank Martin geführt. Das Spektrum realisierter Lösungen reicht von kleinen Vorrichtungen bis hin zu komplexen Anlagen. Das Alles-aus-einer-Hand-Prinzip der schwäbischen Tüftler beinhaltet sowohl Projektierung und Konstruktion als auch Teilefertigung, Schlosserei und Steuerungsbau sowie die mechanische und elektrische Inbetriebnahme. Vor ihrer Auslieferung durchläuft jede Anlage einen umfassenden Testlauf bei MartinMechanic unter realitätsnahen Bedingungen. Die weltweiten Kunden vertrauen auf gute technische Lösungen, die sauber umgesetzt werden, verbunden mit einem optimalen Service.