Andreas Bond und das Bond-Girl: Seine neue Show präsentierte Zauberer Andreas Galsterer aus Empfingen erstmals beim „Magic Dinner“ in der Waldsägmühle.
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Pfalzgrafenweiler-Kälberbronn (k-w). Kann James Bond zaubern? Nein, er ist eher der Mann fürs Grobe. Doch sein kleiner Bruder kann. Andreas Galsterer alias Andreas Bond präsentierte seine neue Show erstmals in der Waldsägmühle.
Da ging es dann zwischen Steinpilz-Tiramisu und der kross gebratenen Bauern-Ente mitunter ganz schön kriminell zu. Denn der Abend der magischen Momente, der an zwei aufeinander folgenden Taqen ausgebucht war, hatte es in sich. Der Empfinger Zauberer, der weit über die regionale Szene hinaus bekannt ist, bewegte sich sicher zwischen Comedy und Mentalmagie. Seine Geschichte von Bonds Bruder, an der er ein halbes Jahr getüftelt hat, ist ein magischen Erlebnis, bei dem sich so mancher in der Illusion seiner Kindheit wiederfindet.
Das Team um Küchenchef Ulrich Grampp tat sein Übriges, um den Gästen dieser amüsanten Unterhaltungsshow ein leckeres „Magic Dinner“ zu servieren. Zwischen „aus dem Wald gezauberten“ Wildkräutersalat und „magisch verpackten“ Maultaschen von der Schwarzwald-Forelle überzeugte Andreas Galsterer mit grandioser Fingerfertigkeit.
Doch seine Zuschauer konnten sich noch so viel Mühe geben: Selbst bei der Close-up-Zauberei direkt am Tisch kamen sie ihm nicht auf die Schliche. Dabei ist es gar nicht so einfach, mal eben eine Münze verschwinden oder eine Melone auf den Tisch kullern zu lassen, während einem alle gebannt auf die Finger schauen. Andres Galsterer beherrscht diese Kür freilich perfekt.
Und während er mit der zuschnappenden Mausefalle eine zuvor gewählte Spielkarte im Stapel findet, einen Geldbeutel Feuer fangen lässt oder das Rätsel um den bunten Zauberwürfel im Bruchteil einer Sekunde in der Popcorntüte löst, überrascht er auch noch zu später Stunde mit höchster Konzentration. Da verblüfft der Künstler nämlich seine Zuschauer mit Mentalmagie, will heißen: An der Körpersprache zu erkennen, welches seiner fünf auserwählten Bondgirls die schwarze Kugel in Händen hält.
Dann fällt ein Schuss und Andres Bond lässt zielsicher ein Karo auf einer überdimensional großen Karte spurlos verschwinden. Auch die Schreckminuten einer Schweizerin, die um ihre Kreditkarte bangt, lösen sich in Wohlgefallen auf. Und kaum einer begreift auf die Schnelle, weshalb er nach zig Verrissen in seinen Händen noch immer das Konterfei eines bekannten Bösewichts aus dem Bond-Film in Händen hält.
„Zaubern ist doch so einfach“, schmunzelte der Magier selbst und erntet dafür reichlich Beifall, „man muss nur einmal mit den Fingern schnipsen.“ Und schon ist aus dem weißen Ball ein roter geworden. Ein Feuerwerk magischer und genussvoller Momente neigt sich nach fünf Stunden seinem Ende zu. Nicht ohne vorher alle geschlemmten Kalorien wieder wegzuzaubern. Das gelingt, behauptet jedenfalls die Küchencrew der Waldsägmühle, mit einem feinen Dessert von Mango, Ananas und Kokos.
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